Klassenfahrten

Hallo, mein 9jähriger ist nicht gut in die Klassengemeinschaft integriert, eher ein Einzelgänger und klebt noch sehr an mir, übernachtet auch bisher ganz selten woanders. Nun macht seine Klasse im Mai eine dreitätige Fahrt. Ich finde das super, denn andere Schulen machen erst in der vierten Klasse gleich eine ganze Woche. Nun möchte er aber nicht mitfahren, und ich bin unsicher, wieviel Druck ich ausüben soll. Er hat ja noch ein Jahr mit diesen Mitschülern und ist wahrscheinlich ganz draußen, wenn er jetzt nicht mitfährt. Andererseits ist er nächstes Jahr vielleicht reifer, dann sind es allerdings schon fünf Tage. Ich würde ihn zur Not auch früher abholen. Ich werde versuchen, ihm die Sache möglichst schmackhaft zu machen, aber sie dürfen z.B. auch kein Handy mitnehmen und keinen Discman (er ist Musikfan). Und mit dem Handykauf hätte ich ihn vielleicht locken können... Was habt ihr denn für Erfahrungen mit solchen Klassenfahrten? Weinen viele Kinder ins Telefon, haben sie Heimweh, lassen sie sich früher abholen? Oder geht es meistens auch bei Außenseitern gut? Wie wichtig ist das wirklich für die Gemeinschaft? Und fürs Selbständigwerden? Für Familien, deren Kinder schon im Grundschulalter ganze Wochen auf Ferienlager waren, klingt das natürlich lächerlich, aber für uns ist das alles neu und derzeit wirklich ein Problem. Und solange ich selbst unsicher bin, kann ich ihm ja auch keine positives Bild vermitteln oder beharrlich sein. Habt ihr Tipps für mich?

Hallo! Meine Tochter fährt im Juni auf Klassenfahrt und bis vor einem halben Jahr hat sie mir zu verstehen gegeben, dass sie nicht mitfährt. Ich habe sie dann beruhigt, dass das ja noch lange hin ist und wir erst unseren Kopf darüber zerbrechen, wenn es soweit ist. Inzwischen hat sie einen Entwicklungsschub gemacht und freut sich auf die Klassenfahrt.:juhuu: Zwischenzeitlich hatte sie aber auch Krisen und irgendwann habe ich aufgehört zu diskutieren und habe ihr gesagt, dass sie das versuchen sollte. Ich kann auch aus eigener Erfahrung sprechen. Ich war total schüchtern und wollte damals auch nicht mit und Gott sei Dank (im Nachhinein) hat meine Mutter darauf bestanden!!! Es tat mir gut, da ich, wie gesagt, auch sehr schüchtern war. Danach war ich wieder ein Stückchen selbstständiger.(Habe vermehrt bei anderen geschlafen) Ich würde ihm sagen, dass er das versuchen sollte, und wenn es gar nicht geht (mit Absprache des Lehrers) ihn wieder abholen. Ich hoffe, ich habe dir ein wenig geholfen!;)Es ist schwer eine Lösung zu finden, am besten, man hört auf das Bauchgefühl!

Hallo! Unser großer ist auch ein Einzelgänger. Als er in der 4.Klasse auf Fahrt ging (5 Tage) hatte ich auch Bedenken, wie er sich wohl fühlen wird, wenn er DORT immer außen vor wäre. Die Bedenken habe ich aber von ihm fern gehalten und immer nur berichtet, wie toll es bei mir früher war und dass es sicher toll würde. Er wolte auch von vornherein mit und war hinterher begeistert. Er sagte zwar abends im Bett wäre es komisch gewesen, am Tage aber supertoll. Und nicht nur er, alle Kinder sind stolz, wenn sie alleine verreist waren das erste Mal. Unser Sohn liebte auch seine Lehrerin, das ist , glaube ich, eine gute Voraussetzung. Ich würde es machen wie Iza, gut zureden, fahren lassen und im Notfall abholen. Allerdings würde ich das nicht als Option mitgeben, das klingt ja dann wie 'bin mir auch nicht sicher, dass du das schaffst'. Das die Kinder nicht anrufen sollen, ergibt sich aus der 'ewigen' Erfahrung der Lehrer, dass Anrufe Heimweh nur verstärken würden. Von daher macht das wohl Sinn. Ich habe bei unserem Sohn gleich am Tag als er losfuhr eine Karte auf die Reise geschickt, die am 2. Tag im Landschulheim da war. Danach gab es noch eine. Und als Überraschung war ein Naschpäckchen im Koffer (von der Lehrerin genehmigt). LG renate

Hallo, unser Sproß (9 Jahre) war letzten Herbst auf Klassenfahrt, ich hatte große Zweifel ob ich ihn überhaupt mitfahren lassen soll. Ich kam nicht viel zu nachdenken, denn er meinte zu mir, 'Mama dann hast du mal Ruhe und kannst in aller Gemütlichkeit ein Buch lesen'. Er hat selber entschieden das er mitfährt, er sei ja schließlich kein Baby mehr. Er ist kein Einzelgänger aber kleben tut er trotzdem an mir. Schläft sehr selten bei Freunden oder Oma. Trotz meiner Zweifel der große Tag kam, ich habe mich kurzzeitig entschlossen mit einer Freundin diese Tage des wartens, auf Wellessurnlaub zu verbringen. Mein Mann nahm sich dafür Urlaub, es war traumhaft und ich muß sagen meine Gedanken waren nicht immer bei meinem Sohn. Am Tag der Ankunft, als die Kidis aus dem Bus stiegen, ich mußte ein bisschen schmunzeln, Augenringe, zerknitterte Klamotten und ein wenig übelriechend. Er hatte ein wenig schlechte Laune, sprach nicht viel. Wir fragten, und wie wars, er sagte: super, fantastisch. Später erzählte er, einige der Kidis hatten heimweh, andere weinten zwischendurch auch mal. Die Lehrer waren sehr fürsorglich, nahmen sich dieser Kinder besonders an, gerade in den Abendstunden. Eine Lehrerin hatte Heimweh-Globulis dabei. Am 3 Tag war die Welt für alle in Ordnung und sie konnten ihre Aktivitäten wie geplant fort setzten. Ich bin froh das ich mich dafür entschlossen habe, er ist erwachsener geworden und ein Stückchen wieder selbstständiger.

Hallo Leuname! Ist wirklich ein schwieriges Thema. Ich war nie gerne auf Klassenfahrten, fand die erzwungene Gemeinschaft so grausam, außerdem konnte ich mit so vielen in einem Zimmer nicht schlafen. Da man ja öfters fährt, hat meine Mum mir mal erlaubt, nicht zu fahren. Ich war dann in einer anderen Klasse. Ich hab das als Urlaub empfunden. Die andere Klasse war total nett, haben mich ausgefragt .... schwups und die Woche war vorbei. Meine Klasse kam zurück ich hab mich total gefreut, die haben erzählt und ich hab zugehört, ich hab erzählt was bei mir so gelaufen ist ... und gut wars. Bei der nächsten Fahrt bin ich dann wieder mit, naja ... hab mich wieder gequält. Hatte vielleicht auch Glück mit meiner Klasse, die haben das verstanden. Gab auch mehrere die das nicht so toll fanden. Da geht es nicht um die Ausflüge und so, mehr um das drumherum ... Ausflüge und alles prima, aber fremdes Bett, fremdes Bad immer mit so vielen, man hat ja nie die Chance allein zu sein. Das hat mir gefehlt! Mein Sohn muss auch bald ran ... hat jetzt schon klipp und klar formuliert da fahre ich nicht hin, basta! Natürlich versuche ich ihm die Vorteile zu nennen, aber damit ist auch gut! Ist auch nicht gerade so ein 'Insider', wenn ich ihnda mitschicke? Da habe ich eher das Gefühl ich schicke denen ein 'Opfer' zum Ärgern mit. Ist wirklich ein schwieriges Thema, wenn das Kind nicht will, gibt ja immer unterschiedliche Gründe und eigentlich sind die Kinder schon in dem Alter, wo sie abwägen können, was ihnen gut tut. Natürlich nach einem Gespräch, vielleicht gibt es ja unbegründete Ängste, die man nehmen kann und das Kind sagt dann, wenn das so ist fahre ich gerne! :sleep: na, schon eingeschlafen, nach meinem Monolog:roll_eyes: Vielleicht hat´s ja ein bißl weitergeholfen!

Also meine sind schon in der zweiten Klasse von Montag bis Freitag gefahren und: abgesehen von einem Kind sind alle dageblieben ( das Kind war allerdings schon kränkelnd ) Sie fanden es total Klasse - meine Tochter hatte wohl abends im Bett mal ein bisschen Heimwehtränchen, (erste Nacht ) aber dann war es Super. Beide möchten dieses Erlebnis nicht missen. Na ja, inzwischen ist Jette schon mehrmals auf Reisen gewesen und auch Alex. (da kommt die zweite Klassenreise am Ende des Jahres ) @renate: wir durften keine Postkarten schreiben, weil nämlich die Erfahrung war, dass die Kinder, die keine Post bekommen haben, sich dann doch schlecht gefühlt haben. Finde ich auch ok. Und wenn das Heimweh doch groß ist, dann versuchen es die Lehrer und wenn es noch nichts hilft darf das Kind dann auch mal mit den Eltern telefonieren. Ich würde deinen Sohn bestärken, vielleicht auch noch mal mit der Lehrkraft sprechen, dass ihr beide bedenken habt.

Hallo jodatz! Das Kartenschreiben wurde den Eltern, sozusagen zwangsweise, beim Elternabend auferlegt. Ich glaube, in der Klasse, in der mein Sohn war, haben das auch alle gemacht. Wenn es natürlich so wäre, dass 1-2 Kinder dann als Einzige keine Post bekämen, wäre es für die bitter. Traurige Wahrheit allerdings: Kinder, denen das passiert, haben in diese Richtung schon so viel schlechte Erfahrungen, dass sie bis ins Schulalter da meist schon mit umgehen können. Es sind doch (LEIDER!!!) immer die Gleichen, um die sich keiner soviel Gedanken macht... LG renate

Meine Tochter fuhr bereits in der 2. Klasse für 5 Tage ins Schullandheim. Anfangs sagte sie gleich, sie würde nicht mitfahren. Sie ist sehr in der Klassengemeinschaft integriert, aber schläft bis heute noch sehr selten außer Haus. Ich versuchte ihr zu erklären, wie das abläuft und auch die Lehrerin versuchte ihr klar zu machen, wie schade es wäre, wenn sie nicht mitfährt. Aber sie blieb bei ihrer Meinung. Da wir eine lange Planungszeit hatten für die Fahrt, kam ich mit der Lehrerin überein einfach das Thema mit meiner Tochter nicht mehr zu erörtern und mal abzuwarten. Kurz bevor sie fuhren, erzählte die Lehrerin in der Schule, was sie im Schullandheim alles unternehmen würden. Plötzlich meinte meine Tochter, wenn sie das hört, würde sie gerne mitfahren, aber sie traut sich nicht, weil sie dort schlafen muss. Aha, das war das Problem!! Ich schlug ihr vor, mal zur Probe auswärts zu schlafen. Meine Schwester wurde kurzerhand eingespannt und meine Tochter verbrachte ein Wochenende bei ihr. Daraufhin wollte sie mitfahren. Die Lehrerin konnte es gar nicht glauben und freute sich. Sie sagte auch, sie hätte für jeden Fall 'Heimwehtabletten' dabei. Meine Tochter fuhr und als sie zurückkam, wäre sie gerne noch länger geblieben. Ich sprach mit der Lehrerin, wie es denn mit ihr lief. Meine Tochter sei so ziemlich die einzige gewesen, die kein Heimweh hatte und sie hat alle anderen Mädchen immer wieder getröstet und abgelenkt. Sie war richtig stolz auf sich und war ein ganzes Stück selbstständiger geworden.

Wir haben unsere Kids aufs 'Woandersschlafen' vorbereiten können indem sie immer mal wieder, seit Eintritt in den Kindergarten, bei Omas und Opas geschlafen (1-2 Nächte) haben... Dann mit Eintritt in die Schule schlafen sie auch hin und wieder bei Freunden am WE oder die bei uns, so dass sie merken, es ist völlig ok u. Ma und Pa sind danach auch noch da. Tränen gibt es immer mal. Wir mussten sie streckenweise auch Nachts mal abholen. Aber wenn alles in naher Umgebung liegt, geht das noch. Schlimmer ist das Heimweh, wenn sie krank sind oder werden. Mittlerweile fahren sie auch wochenweise ins Feriencamp oder mit meinen Eltern, die Woche über weg. Sie freuen sich auch darauf und sind dann auch mal froh andere Luft zu schnuppern, als nur die heimische. Klassenfahrten hatten wir so gross noch nicht . Der 9 jährige... aber der ist auf ner besonderen Schule mit besonderer Behandlung, so dass auch die Klassenfahrt anders war als die üblichen auf Regelschulen. Beim 10 jährigen, die haben keine KF gemacht, da die Lehrerin zu alt war/ist (pensioniert). Das hat sie sich nicht mehr zugetraut. Der 7 jährige ist erst in die Schule gekommen.....

Um das Schlafen auswärts, vorallem mit den Klassenkamerade zu üben, gab es bei Alex in der ersten Klasse eine Schlafnacht in der Schule - das war klasse. und für viele das erste mal, dass sie woanders geschlafen haben.

Bei uns in der GS gibt es im 2. Schuljahr immer eine Lesenacht. Im Kiga gab es aber auch immer 1x im Jahr eine Übernachtung.. Ansonsten haben unsere Jungs ganz viel bei den Omas geübt. LG renate

Habe zwar schon mal geantwortet, aber wollte nur kurz was zum Auswärts- Schlafen und so aufführen: Finde es schon toll, wenn Kinder gerne mitfahren ... meiner würde es, glaube ich, nicht machen, außer ihn würden die Unternehmungen (wie bei junasterns Tochter) reizen. Da würde er vielleicht überlegen. ... das hatte es schon ... Also er hat bereits mit zwei bei einem Freund schlafen wollen und dies ohne Probleme gemacht. Ich denke, da geht es ihm so wie mir, . Also eine Kleingruppe würde auch noch gehen ... vielleicht, wenn er älter ist. Wobei bei mir ist es heute noch so. Ich war auf Exkursion in Leipzig, mit der Uni und war mit drei anderen im Zimmer. Es geht hier nicht um die Leute die waren alle nett und lieb, aber ich konnte nicht schlafen! Ich höre jedes Atmen, jedes Drehen, schrecke auf und nach drei Tagen sah ich so aus :eek: War so froh wieder zu Hause zu sein! Mein Kleiner braucht auch absolute Stille, während neben meiner Tochter eine 'Bombe' platzen kann ;) Noch hinzukommt die Integration, aber das sagte ich ja bereits! @ Leuname! Wünsch dir alles Gute! Wäre natürlich schön, wenn alles klappt und alle sind glücklich! Ich drück die Daumen :super:

Hallo, danke für die Antworten und fürs Mutmachen. Ich bin erleichtert, denn diese Woche lief das Gespräch zu dem Thema schon besser und ohne Tränen ab. Außerdem hat die Lehrerin schon die Zimmereinteilung gemacht, und er hat nicht dagegen protestiert! Das hat den Vorteil, dass ich jetzt den Kontakt zu den betreffenden drei Buben zu stärken versuchen kann. Auch die Direktorin meint, er schafft das, und Kinder sollen nur zuhause bleiben, wenn sie massiv reagieren wie z.B. mit Erbrechen. Bleibt dann noch die Handyfrage. Wenn er es ausgeschaltet lässt und nur unsere Nummern eingespeichert hätte, würde es die Lehrerin wohl akzeptieren, aber ob das gescheit wäre oder eben Heimweh verstärkt, weiß ich nicht. Jedenfalls sieht es jetzt so aus, als würde er mitfahren, zumindest für eine Nacht, und nächste Woche übernachtet er seit längerer Zeit wieder mal bei einer Freundin.

Handys sind bei uns in der Grundschule auf Klassenfahrten nicht erlaubt. Ich würde keines mitgeben.

Bei uns waren auch keine Handys erlaubt. ich würde auch keines mitgeben. Es ist immer ein Telefon in jedem Schullandheim, das im Notfall bei großem Heimweh nach Absprache mit der Lehrerin benutzt werden kann.

In der Grundschule hatten meine noch nicht mal ein Handy. Es war auch nicht erlaubt auf der Reise ! Meistens haben die Lehrer eines mit und im Schullandheim gibt es auch Telefon. Ich würde es nicht mitgeben.